Neapel war für die AH eine Reise wert

Um es vorweg zu nehmen, es war wieder ein tolles Erlebnis, ein grandioser Ausflug nach Bella Italia. Wobei der erste Anblick alles andere als schön war, denn entlang der Straße vom Flughafen bis zum Ort des ca. 25 km entfernten Hotels häufte sich der Müll am Straßenrand. Als Rainer Gutmann dann noch den Preis für die Übernachtung mit Frühstück erfuhr, schrie er entsetzt auf und teilte mit „In so einer Absteige schlafe ich nicht“. Doch dann erwarteten uns schicke Zimmerchen, die Erwartungen waren weit übertroffen, vor allem der Pool ragte heraus. Dass der Preis so günstig war, lag eben ausschließlich am Verhandlungsgeschick unseres Organisators Mirko Psak. Abends ging es dann in eine benachbarte Pizzeria. Schon die Vorspeise hatte es in sich, denn danach schaffte niemand mehr den Teller mit der Pizza leer zu essen.

Trotzdem lachte am nächsten Tag die Sonne, eine Stadtführung mit unserem Stadtführer Florian stand an. Mit unseren Mietwägen ging es in die Stadt und nachdem wir dem Verkehrschaos aufgrund einer Demonstration entkommen konnten, begrüßte uns der deutschstämmige italienische Stadtführer und zeigte uns Neapel. Begeisterung kam auf, denn Florian hetzte nicht durch die Stadt, sondern nahm sich die Zeit und zeigte uns die herrlichen Gässchen in der Altstadt, die Sehenswürdigkeiten Neapels wie z.B. die Krippenstraße oder den Maradonna-Altar oder wo es das beste Eis Neapels gibt. Nach einer gepflegten Mittagspause waren wir gerade mal ein paar Schritte weiter gelaufen, als Florian auf einem Platz von der Verschleierung Christi sprach, in diesem Moment lief uns Bundespräsident Steinmeier über den Weg, die Verschleierung hatte ein Ende (siehe separaten Bericht zum Bundespräsidenten). Abends ging es dann am Strand von Neapel auf ein riesengroßes Pizzafest, bei dem es einen Pizzastand nach dem anderen gab. Die Rückfahrt ins Hotel war gekrönt durch die Info, dass wir zusammen mit dem Bundespräsidenten im italienischen Fernsehen zu sehen waren.

Der Besuch der antiken Stadt Pompeji und des Vesuvs standen am dritten Tag auf dem Programm. Pompeji ist eine antike Stadt am Golf von Neapel, die beim Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 n. Chr. verschüttet wurde, unter der Vulkanasche aber weitgehend konserviert blieb, jedoch in Vergessenheit geriet. Mit der Wiederentdeckung im 18. Jahrhundert begann die zweite Geschichte von Pompeji, welches nun zu einem zentralen Objekt der Erforschung der antiken Welt wurde. Pompeji ist eine der am besten erhaltenen Ruinen-Städte der Antike, heute ist die Stadt zu etwa zwei Drittel ausgegraben. Überwiegend war sie von Römern und Griechen besiedelt, die damals schon ein Straßennetz angelegt hatten, wobei klar ersichtlich wurde, was Haupt- und Nebenstraßen sind und wie das Abwasser entsorgt wurde. Selbst „Katzenaugen“ wurden in die Straße eingebaut, weil es damals ja noch keine Beleuchtung gab. Anhand der Kochstellen und vielen Verkaufsräume entlang der Straßen war zu erkennen, dass Pompeji eine Stadt des Handels war. Imposante Plätze und große Anwesen von Reichen ergänzten die beeindruckende Stadt.

Am Nachmittag ging es dann weiter zum Vesuv, dem einzigen aktiven Vulkan auf dem europäischen Festland, der ca. 9 km von Neapel entfernt in die Höhe ragt. Und der 1.281 Meter hohe Vulkan musste erst mal erklommen werden. Zwar konnte man einiges fahren, doch am Ende trugen einem nur die eigenen Füße die letzten 264 Höhenmeter den Berg hinauf, auf dem Schotterweg bei warmen Temperaturen eine richtige Energieleistung. Doch dafür wurde man oben angekommen mit einem tollen Blick über Neapel und das Meer hinweg bis nach Ischia und Capri belohnt. Auch der Vesuv selbst mit seinem riesigen Krater, in dem es an einer Stelle rauchte, hinterließ tiefe Einblicke. Letztmals war der Vesuv 1944 ausgebrochen und das war auch gut so, denn durch seinen Ausbruch verhinderte er in dieser Region Kämpfe im 2. Weltkrieg, letztlich war die Zahl der Toten durch den Ausbruch geringer, als es durch den Weltkrieg der Fall gewesen wäre. Auch beim Besuch der Alten Herren ist er nicht ausgebrochen, unbeschadet kamen die „Bergsteiger“ wieder unten an, allerdings total verstaubt. Zum Entstauben eignete sich dafür die Besichtigung einer privaten Winzerei, wobei der hauseigene Pool herhalten musste. Da der Boden in der Nähe des Vesuvs sehr fruchtbar ist, haben die Winzer schon im August mit der Lese begonnen. Die verschiedenen Weine konnten im Anschluss bei einer Weinprobe geschlürft werden, dazu gab es leckere, selbstgemachte Speisen.

Tag 4 sollte uns auf das Wasser führen, denn Mirko hatte eigens für uns ein Boot gechartert. Da das Wetter an diesem Tag nicht ganz optimal war, konnte die geplante Fahrt nach Ischia wegen Wellengang nicht durchgeführt werden. Dafür schipperten wir durch die Bucht von Neapel, wo wir nach einem Bade-Zwischenstopp einen kleinen Hafen erreichten und ein Lokal fanden, wo wir mit Vorspeisen, Nudeln sowie Desserts verwöhnt wurden bis zum Abwinken. Für das leibliche Wohl war mehr als gesorgt, weshalb beim Abendessen nur noch gebremster Appetit aufkam.

Am letzten Tag stand die Heimreise an. Nach einem für italienische Verhältnisse guten Frühstück ging es mit den Mietwägen zurück zum Flughafen. Und erstaunlicherweise gab es bei der Rückgabe der Mietwägen keinerlei Probleme, obwohl die Fahrweise in Italien Anlass zu vielen Rempeleien gegeben hätte. Doch unser Stadtführer hatte uns schon den Rat gegeben, beim Einfädeln im Kreisverkehr oder beim Überqueren der Straße den anderen Verkehrsteilnehmern zu zeigen, was man möchte und keinesfalls Blickkontakt aufzunehmen, da dies als Schwäche ausgelegt wird.

Na ja, Augen zu und durch und so sind wir alle wieder heil in Basel gelandet, mit vielen Eindrücken und Erlebnissen reicher und unser Bundespräsident kennt uns nun auch.

Das mittlerweile im Kinzigtal schon berühmte Video mit unserem Bundespräsidenten Steinmeier

von Hajosch

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